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Es war einmal eine Spinne. Sie lebte in ihrem Netz herrlich und in Freuden. Alles war gut, bis sie einer Einladung zu einem gelehrten Vortrag bei einer Spinnenversammlung folgte. Aufmerksam hörte sie zu, bis der Redner sagte: „Die Welt ist anders geworden. Ihr müsst euch anpassen und mit Altem aufhören. Und vor allen Dingen müsst ihr rationalisieren!“
Der Vorwurf, rückständig zu sein, machte die Spinne unruhig. Als sie nach Hause kam, sah sie sich sofort ihr ganzes Netz an. Aber kein Faden war überflüssig. Jeder schien für ihre Arbeit dringend notwendig. Sie entdeckte kein Loch im Netz. Die Spinne war ganz verzweifelt und wurde vor Angst fast krank. Schließlich aber fand sie einen Faden, der gerade nach oben lief. In diesem Faden hatte sich noch nie eine Fliege gefangen. Er war also unrationell. Weg damit! Die Spinne biss den scheinbar unnützen Faden ab – und das Netz fiel in sich zusammen. Es war der Faden, an dem das ganze Netz aufgehängt war.
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Was bringt den Doktor um sein Brot?
a) die Gesundheit,
b) der Tod.
Drum hält der Arzt, auf dass er lebe,
Uns zwischen beiden in der Schwebe.
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Eine Gans war über Nacht auf dem Eis festgefroren.
Das sah der Fuchs, und er schlich, sich die Schnauze leckend, hinüber. Dicht vor ihr jedoch brach er ein, und es blieb ihm nichts weiter übrig, als sich schwimmend über Wasser zu halten.
»Weißt du was«, schnaufte er schließlich: »begraben wir unsere Feindschaft, vertragen wir uns.«
Die Gans zuckte die Schulter. „Kommt darauf an.“ »Ja, aber worauf denn!“, keuchte der Fuchs. „Ob's taut oder friert“, sagte die Gans.
Von

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Ein Mann in einem Heißluftballon hat sich
verirrt. Er geht tiefer und sichtet einen Mann am Boden. Er sinkt
noch weiter ab und ruft:
"Entschuldigung, können Sie mir helfen?
Ich habe einem Freund versprochen, ihn vor einer Stunde zu
treffen und ich weiß nicht, wo ich bin."
Der Mann am Boden antwortet:
"Sie sind in einem Heißluftballon in
ungefähr 10m Höhe über dem Boden. Sie befinden sich zwischen 40
und 41 Grad nördlicher Breite und zwischen 59 und 60 Grad westlicher
Länge."
"Sie müssen Ingenieur sein", sagt der
Ballonfahrer.
"Bin ich", antwortet dieser, "woher
wussten Sie das?"
"Nun," sagt der Ballonfahrer, "alles
was Sie mir sagten, ist technisch korrekt, aber ich habe keine
Ahnung, was ich mit Ihren Informationen anfangen soll, und ich weiß
immer noch nicht, wo ich bin. Offen gesagt waren Sie keine große
Hilfe. Sie haben höchstens meine Reise noch weiter verzögert."
Der Ingenieur antwortet:
"Sie müssen im Management tätig sein."
"Ja," antwortet der Ballonfahrer, "aber woher
wussten Sie das?"
"Nun," sagt der Ingenieur, "Sie
wissen weder wo Sie sind, noch wohin Sie fahren. Sie sind
aufgrund einer großen Menge heißer Luft in Ihre jetzige Position
gekommen. Sie haben ein Versprechen gemacht, von dem Sie keine
Ahnung haben, wie Sie es einhalten können und erwarten von den
Leuten unter Ihnen, dass sie Ihre Probleme lösen. Tatsache
ist, dass Sie in exakt der gleichen Lage sind wie vor unserem
Treffen, aber jetzt bin irgendwie ich schuld!"
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Den Nagel hat er, aber nicht den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also
beschließt der Mann hinüberzugehen und ihn auszuborgen. – Doch da
kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar den Hammer mir nicht
leihen will? Gestern schon grüßte er mich so flüchtig. Vielleicht
war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgeschürzt,
und er hat etwas gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts angetan,
der bildet sich da was ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen
wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man
einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie
dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch
ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat.
Jetzt reicht’s mir wirklich. Und so stürmt er hinüber, läutet,
der Nachbar öffnet, doch noch bevor er „Guten Tag“ sagen kann,
schreit ihn unser Mann an: „Behalten die Ihren Hammer, Sie Rüpel!“
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Die
Fische eines Flusses sprachen zueinander: "Man behauptet, dass
unser Leben vom Wasser abhängt. Aber wir haben noch niemals Wasser
gesehen. Wir wissen nicht, was Wasser ist."
Da
sagten einige, die klüger waren als die anderen: "Wir haben
gehört, dass im Meer ein gelehrter Fisch lebt, der alle Dinge kennt.
Wir wollen zu ihm gehen und ihn bitten, uns das Wasser zu zeigen."
So
machten sich einige auf und kamen auch endlich in das Meer und
fragten den Fisch. Als der Fisch sie angehört hatte, sagte er:
"O ihr dummen Fische! Im Wasser lebt und bewegt ihr euch. Aus
dem Wasser seid ihr gekommen, zum Wasser kehrt ihr wieder zurück.
Ihr lebt im Wasser, aber ihr wisst es nicht."
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Ein Limousine-Fahrer soll Papst Benedikt XVI. vom Flughafen abholen. Nachdem er sämtliches Gepäck des Papstes verstaut hat (und das ist nicht wenig), merkt er, dass Ratzi noch immer nicht im Auto sitzt und spricht ihn darauf an:"Entschuldigen Sie, Eure Heiligkeit, würde es Ihnen was ausmachen, sich ins Auto zu setzen, damit wir losfahren können?"Der Papst antwortet: "Um ehrlich zu sein, im Vatikan darf ich nie Autofahren. Würden Sie mich fahren lassen?" Der Fahrer sagt, dass dies nicht möglich sei, da er sonst seinen Job verlieren würde."Gar nicht auszudenken, was passiert, wenn der Papst einen Unfall hat", denkt sich der Fahrer und wünscht sich, dass er heute morgen nie zur Arbeit gegangen wäre. Der Papst: "Ich würde Sie dafür auch fürstlich entlohnen."
"Na gut!",denkt sich der Fahrer und steigt hinten ein. Der Papst setzt sich hinters Lenkrad und braust mit quietschenden Reifen davon. Als die Limousine mit 150km/h durch die Stadt fährt, bereut der Fahrer seine Entscheidung schon und bittet: "Bitte Eure Heiligkeit, fahren Sie doch etwas langsamer!" Kurz darauf hört er hinter sich Sirenen heulen. Der Papst hält an und ein Polizist nähert sich dem Wagen. Der Chauffeur befürchtet schon, seinen Führerschein zu verlieren. Der Polizist wirft einen kurzen Blick auf den Papst, geht zurück zu seinem Motorrad, nimmt sein Funkgerät und verlangt seinen Chef zu sprechen.
Als sein Chef am Funkgerät ist, erzählt der Polizist ihm, dass er gerade eine Limousine mit 150km/h aufgehalten hat. Der Chef: "Na dann, verhaften Sie ihn doch!" darauf der kleine Streifen-Polizist vorsichtig um Worte ringend: "Ich glaube nicht, dass wir das tun sollten. Der Fahrer ist ziemlich wichtig."
Sein Chef antwortet darauf, dass es ihm völlig egal sei, wie wichtig die Person ist. Wenn jemand mit 150 durch die Stadt fährt, gehöre er verhaftet. "Nein, ich meine WIRKLICH wichtig!", antwortet der Polizist.
Darauf wieder der Chef - nun aber doch schon neugieriger: "Wer sitzt denn in dem Auto? Der Bürgermeister?" -"Nein!", antwortet der Polizist. "Viel wichtiger!" - "Bundeskanzler?" - "Nein, noch viel wichtiger." - "Gut, wer ist es denn?" - "Ich glaube, es ist Gott!" -"Warum zum Teufel glauben Sie, dass es Gott ist?" - "Er hat den Papst als Chauffeur!"
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Jetzt habt ihr mich entzündet und schaut in mein Licht. Ihr freut euch an meiner Helligkeit, an der Wärme, die ich spende. Und ich freue mich, dass ich für euch brennen darf. Wäre dem nicht so, läge ich vielleicht irgendwo in einem alten Karton - sinnlos, nutzlos. Sinn bekomme ich erst dadurch, dass ich brenne.
Aber je länger ich brenne, desto kürzer werde ich. Ich weiß, es gibt immer beide Möglichkeiten für mich: Entweder bleibe ich im Karton - unangerührt, vergessen, im Dunkeln - oder aber ich brenne, werde kürzer, gebe alles her, was ich habe, zugunsten des Lichtes und der Wärme. Somit führe ich mein eigenes Ende herbei. Und doch, ich finde es schöner und sinnvoller, etwas herzugeben zu dürfen, als kalt zu bleiben und im düsteren Karton zu liegen... Schaut, so ist es auch mit euch Menschen!
Entweder ihr zieht euch zurück, bleibt für euch - und es bleibt kalt und leer - oder ihr geht auf die Menschen zu und schenkt ihnen von eurer Wärme und Liebe, dann erhält euer Leben Sinn. Aber dafür müsst ihr etwas in euch selbst hergeben, etwas von eurer Freude, von eurer Herzlichkeit, von eurem Lachen, vielleicht auch von eurer Traurigkeit.Ich meine, nur wer sich verschenkt, wird reicher. Nur wer andere froh macht, wird selbst froh. Je mehr ihr für andere brennt, um so heller wird es in euch selbst. Ich glaube, bei vielen Menschen ist es nur deswegen düster, weil sie sich scheuen, anderen ein Licht zu sein. Ein einziges Licht, das brennt, ist mehr wert als alle Dunkelheit der Welt.
Also, lasst euch ein wenig Mut machen von mir, einer winzigen, kleinen Kerze.
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Vom
Münchener Komiker Karl Valentin, diesem Original mit dem trockenen
Humor, wird erzählt, er sei einmal gebeten worden, sich am
traditionellen Faschingsumzug zu beteiligen. Valentin sagte zu.
Der
große Tag war da. Alle hatten sich etwas ganz besonderes einfallen
lassen. Ein Wagen war schöner als der andere. Am Ende des Zuges kam
Valentin. Er zog einen klapprigen Leiterwagen hinter sich herauf dem
Wagen war ein Haufen Gerümpel und in dem Gerümpel steckte ein
Schild, auf dem geschrieben stand; „ICH BIN NICHT FERTIG GEWORDEN!“
Wann
immer ich dieses Bild vor Augen habe, geht es mir besser. „Ich bin
nicht fertig geworden“, das könnte auch die Überschrift über
meinem Leben sein. Nicht fertig im Haushalt, nicht fertig im Garten.
Nicht fertig mit Besuchen und „ich-denk-an-Dich-Zeichen“ Nicht
fertig mit dem Knöpfe-annähen und auch nicht mit dem Anteilnehmen
an den Sorgen anderer.
Ich
bin nicht fertig geworden! Eine Freundin sagt: „Wenn du heute nicht
fertig geworden bist, schlag einen Pflock ein und mach morgen an der
Stelle weiter!“
Diese
Gelassenheit wünsche ich mir.
Eine
ältere Dame strahlte: „Das mit dem Karl Valentin hat mir so gut
getan. Ich habe zu Weihnachten die eine Socke verschenkt, die fertig
war. Ich war zufrieden, obwohl nicht alle Fenster geputzt und nicht
alle Gardinen gewaschen waren. Es war in Ordnung. Ich darf Mensch
sein, und ich darf locker und fröhlich bleiben, wenn ich hinter
meinen Idealen zurückbleibe. Wie schön!“
Text:
Alfred Scharnweber
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Ein Sultan hatte geträumt, er verliere alle Zähne. Gleich
nach dem Erwachen fragte er einen Traumdeuter nach dem Sinn des
Traumes. "Ach, welch ein Unglück, Herr!", rief dieser aus, "Jeder
verlorene Zahn bedeutet den Verlust eines deiner Angehörigen!" "Was,
du frecher Kerl", schrie ihn der Sultan wütend an, "was wagst du mir zu
sagen? Fort mit dir!" Und er gab den Befehl: "Fünfzig Stockschläge für
diesen Unverschämten!" Ein anderer Traumdeuter wurde gerufen und
vor den Sultan geführt. Als er den Traum erfahren hatte, rief er: "Welch
ein Glück! Welch ein großes Glück! Unser Herr wird alle die Seinen
überleben!" Da heiterte sich des Sultans Gesicht auf und er sagte:
"Ich danke dir mein Freud. Gehe sogleich mit meinem Schatzmeister und
lasse dir von ihm fünfzig Goldstücke geben!" Auf dem Weg sagte
der Schatzmeister zu ihm: "Du hast den Traum des Sultans doch nicht
anders gedeutet, als der erste Traumdeuter!" Mit schlauem Lächeln erwiderte der kluge Mann: "Merke dir, man kann vieles sagen, es kommt nur darauf an, wie man es sagt.
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Vater
und Sohn sind in den Bergen unterwegs. Plötzlich fällt der Sohn
hin, schlägt sich das Knie auf und schreit: "Aaahhh!!"
Zu seiner Überraschung hört er eine Stimme
irgendwo in den Bergen, die schreit auch: ‚Aaahhh!!’ Neugierig
ruft er: ‚Wer bist du?’, und erhält zur Antwort: ‚Wer bist
du?’ Dann schreit er in die Berge: ‚Ich bewundere dich!’ Die
Stimme antwortet: ‚Ich bewundere dich!’ Verärgert schreit der
Junge: ‚Du Depp!’, und erhält zur Antwort: ‚Du Depp!’
Er sieht zum Vater hinüber und fragt: ‚Was ist
das?’ Der Vater lächelt: ‚Geduld, mein Junge.’ Und nun ruft
der Mann: ‚Du bist der Größte!’ Die Stimme antwortet: ‚Du
bist der Größte!’ Der Junge ist überrascht, versteht aber immer
noch nicht. Da erklärt der Vater:
‚Die Menschen nennen es Echo, aber in
Wirklichkeit ist es das Leben. Es gibt dir alles zurück, was du
sagst oder tust. Unser Leben ist der Spiegel unseres Handelns. Wenn
du dir mehr Liebe in der Welt wünscht, dann sorge für mehr Liebe in
deinem Herzen. Wenn du mehr Kompetenz in deinem Team willst, dann
lerne selbst weiter. Das gilt für alles, für jeden Bereich des
Lebens. Das Leben gibt dir alles zurück, was du ihm gegeben hast.
Dein Leben ist kein Zufall. Es ist ein Echo.“
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Kannst du mir sagen, wie viel eine Schneeflocke wiegt?“, fragte eine Kohlmeise eine Wildtaube.
„Ein Nichts von einem Nichts“, antwortete sie.
„Da muss ich dir etwas Erstaunliches erzählen“, sagte die Kohlmeise.
„Ich saß auf einem Tannenzweig, nahe am Stamm, als es zu schneien anfing, nicht heftig, es war kein Schneesturm, nein, so leise wie ein Traum. Da ich nichts Besseres zu tun hatte, zählte ich die Schneeflocken, die auf den Zweigen und Nadeln meines Astes hängen blieben. Ich kam bis zu 3.741.952. --- Als die nächste Schneeflocke auf den Ast fiel - ein Nichts von einem Nichts, wie du gesagt hast -‚ brach der Ast ab.“
Nachdem sie das gesagt hatte, flog die Kohlmeise davon.
Die Taube, seit Noahs Zeiten eine Verkünderin des Neuen, dachte über die Geschichte nach und sagte schließlich zu sich: „Vielleicht fehlt nur noch eine einzige Stimme, damit es Frieden auf der Welt gibt.“
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Eines Tages stand ein junger
Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im
ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich und sie
alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck
oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm Recht, es war wirklich das
schönste Herz, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr
stolz und prahlte noch lauter über sein schönes Herz.
Plötzlich
tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: "Nun, dein
Herz ist nicht annähernd so schön, wie meines." Die
Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes
an.
Es
schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo
Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie
passten nicht richtig und es gab einige ausgefranste Ecken...Genau
gesagt, waren an einigen Stellen tiefe Furchen, in denen ganze Teile
fehlten. Die Leute starrten ihn an und dachten: Wie kann er
behaupten, sein Herz sei schöner?
Der
junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und
lachte: "Du musst scherzen", sagte er, "dein Herz mit
meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und deines ist ein
Durcheinander aus Narben und Tränen."
"Ja",
sagte der alte Mann, "deines sieht perfekt aus, aber ich würde
niemals mit dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem
ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens
heraus und reiche es ihnen und oft geben sie mir ein Stück ihres
Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die
Stücke nicht genau passen, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr
schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten.
Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass
mir der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind
die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko
einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie
offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese
Menschen empfinde. Ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und
den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit
ist?"
Der
junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen.
Er
ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und
schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann
mit zitternden Händen an. Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte
es in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten vernarbten
Herzens und füllte damit die Wunde in des jungen Mannes Herzen.
Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte.
Der
junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je
zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz
fließen. Sie umarmten sich und gingen fort, Seite an Seite.
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Kennst Du den Wasserträger der in Indien in seinem Dorf lebt und
sein Leben lang auf seinen Schultern einen schweren Holzstab zu
liegen hat, an dem rechts und links je ein großer Wasserkrug
befestigt ist. Nun hatte einer dieser Krüge einen Sprung. Der andere
hingegen war perfekt geformt und mit ihm konnte der Wasserträger am
Ende seines langen Weges vom Fluss zum Haus seines Herren eine volle
Portion Wasser abliefern. In dem kaputten Krug war hingegen immer nur
etwa die Hälfte des Wassers, wenn er am Haus ankam. Für volle zwei
Jahre lieferte der Wasserträger seinem Herren also einen vollen und
einen halbvollen Krug.
Der perfekte der beiden Krüge war natürlich sehr stolz darauf,
dass der Wasserträger in ihm immer eine volle Portion transportieren
konnte. Der Krug mit dem Sprung hingegen schämte sich, dass er durch
seinen Makel nur halb so gut war wie der andere Krug. Nach zwei
Jahren Scham hielt der kaputte Krug es nicht mehr aus und sprach zu
seinem Träger: „Ich schäme mich so für mich selbst und ich
möchte mich bei dir entschuldigen."
Der Wasserträger schaute den Krug an und fragte: "Aber wofür
denn? Wofür schämst du dich?"
"Ich war die ganze Zeit nicht in der Lage, das Wasser zu
halten, so dass du durch mich immer nur die Hälfte zu dem Haus
deines Herren bringen konntest. Du hast die volle Anstrengung,
bekommst aber nicht den vollen Lohn, weil du immer nur anderthalb
statt zwei Krüge Wasser ablieferst." sprach der Krug.
Dem Wasserträger tat der alte Krug leid und er wollte ihn
trösten. So sprach er: "Achte gleich einmal, wenn wir zum Haus
meines Herren gehen, auf die wundervollen Wildblumen am Straßenrand."
Der Krug konnte daraufhin ein wenig lächeln und so machten sie
sich auf den Weg. Am Ende des Weges jedoch fühlte sich der Krug
wieder ganz elend und entschuldigte sich erneut zerknirscht bei dem
Wasserträger.
Der aber erwiderte: "Hast du die Wildblumen am Straßenrand
gesehen? Ist dir aufgefallen, dass sie nur auf deiner Seite des Weges
wachsen, nicht aber auf der, wo ich den anderen Krug trage? Ich
wusste von Beginn an über deinen Sprung. Und so habe ich einige
Wildblumensamen gesammelt und sie auf Deiner Seite des Weges
verstreut. Jedes Mal, wenn wir zum Haus meines Herren liefen, hast du
sie gewässert. Ich habe jeden Tag einige dieser wundervollen Blumen
pflücken können und damit den Tisch meines Herren dekoriert. Und
all diese Schönheit hast du geschaffen."
Autor unbekannt
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EinesTages bat die
Lehrerin ihre Schüler, die Namen aller anderen Schüler in
der Klasse auf ein Blatt Papier zu schreiben und ein wenig Platz
neben den Namen
zu lassen. Dann
sagte sie zu den Schülern, sie
sollten überlegen, was das Netteste ist, das sie über jeden ihrer
Klassenkameraden sagen können und das sollten sie neben die Namen
schreiben. Es dauerte die ganze Stunde, bis jeder fertig war und
bevor sie den Klassenraum verließen, gaben sie ihre Blätter der
Lehrerin. Am Wochenende schrieb die Lehrerin jeden Schülernamen auf
ein Blatt Papier und daneben die Liste der netten Bemerkungen, die
ihre Mitschüler über den einzelnen aufgeschrieben hatten. Am Montag
gab sie jedem Schüler seine, bzw. ihre Liste. Schon nach kurzer Zeit
lächelten alle. "Wirklich?", hörte man flüstern. „Ich
wusste gar nicht, dass ich irgend jemandem was bedeute!“ und „Ich
wusste nicht, dass mich andere so mögen", waren die Kommentare.
Niemand erwähnte danach die Listen wieder. Die Lehrerin wusste
nicht, ob die Schüler sie untereinander oder mit ihren Eltern
diskutiert hatten, aber das machte nichts aus. Die
Übung hatte ihren Zweck erfüllt. Die Schüler waren glücklich mit
sich und mit den anderen. Einige Jahre später geschah,
dass einer dieser
Schüler bei einem Auslandseinsatz getötet wurde
und die Lehrerin ging zum Begräbnis dieses Schülers. Die Kirche war
überfüllt mit vielen Freunden. Einer nach dem anderen, der den
jungen Mann geliebt oder gekannt hatte, ging am Sarg vorbei und
erwies ihm die letzte Ehre. Die Lehrerin ging als letzte und betete
vor dem Sarg. Als sie dort stand, sprach
einer der Kameraden des Verstorbenen,
die den Sarg trugen, sie an:
"Waren Sie Marks Mathe-Lehrerin?" Sie nickte: "Ja“.
Dann sagte er: „Mark hat sehr oft von Ihnen gesprochen."
Nach
dem Begräbnis waren die meisten von Marks früheren Schulfreunden
versammelt. Marks Eltern waren auch da und sie warteten offenbar
sehnsüchtig darauf, mit der Lehrerin zu sprechen, „Wir
wollen Ihnen etwas zeigen", sagte der Vater und zog eine
Geldbörse aus seiner Tasche, "Das wurde gefunden, nachdem
Mark gestorben
ist. Wir dachten, Sie würden es erkennen." Aus der Geldbörse
zog er ein stark abgenutztes Blatt, das offensichtlich
zusammengeklebt, viele Male gefaltet und auseinander gefaltet worden
war. Die Lehrerin wusste ohne hinzusehen, dass dies eines der Blätter
war, auf denen die netten Dinge standen, die seine Klassenkameraden
über Mark geschrieben hatten. "Wir möchten
Ihnen so sehr dafür danken, dass Sie das gemacht
haben", sagte Marks Mutter. "Wie Sie sehen können, hat
Mark das sehr geschätzt." Alle früheren Schüler versammelten
sich um die Lehrerin; Charlie lächelte ein bisschen und sagte: "Ich
habe meine Liste auch noch. Sie ist in der obersten Lade in meinem
Schreibtisch", Chucks Frau sagte: "Chuck bat mich, die
Liste in unser Hochzeitsalbum zu kleben." - "Ich habe meine
auch noch", sagte Marilyn, "sie
ist in meinem Tagebuch." Dann griff Vicki, eine andere
Mitschülerin, in ihren Taschenkalender und zeigte ihre abgegriffene
und ausgefranste Liste den anderen: "Ich trage sie immer bei
mir", sagte Vicki und meinte dann: "Ich glaube, wir haben
alle die Listen aufbewahrt." - Die Lehrerin war so gerührt,
dass sie sich setzen musste und weinte. Sie weinte um Mark und für
alle seine Freunde, die ihn nie mehr sehen würden.
überliefert
von Alfred Scharnweber
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1. Kapitel
Ich gehe eine Straße entlang. Ein tiefes Loch ist im Bürgersteig.
Ich übersehe es und falle hinein. Ich habe keine Ahnung, wo ich bin
und wie ich da hinein gekommen bin. Meine Augen sind fest geschlossen
und es dauert eine Ewigkeit bis ich mich daraus befreit habe.
2.Kapitel
Ich gehe die gleiche Straße entlang. Ein tiefes Loch ist im
Bürgersteig. Ich sehe es und falle trotzdem hinein. Meine Augen sind
offen, ich weiß, wo ich bin und doch dauert es eine ganze Weile bis
ich mich daraus befreit habe.
3. Kapitel
Ich gehe die gleiche Straße entlang. Ein tiefes Loch ist im
Bürgersteig. Ich sehe es und falle dennoch hinein. Es ist wie eine
alte Gewohnheit. Ich sehe zu, dass ich so schnell wie möglich wieder
heraus komme
4. Kapitel
Ich gehe die gleiche Straße entlang. Ein tiefes Loch ist im
Bürgersteig. Ich weiß, dass es da ist, achte bewusst darauf und
gehe um das Loch herum.
5. Kapitel
heute nehme ich eine andere Straße
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Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe
ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit, zur
richtigen Zeit am richtigen Ort bin und das alles, was geschieht,
richtig ist. Von da an konnte ich ruhig sein. Heute weiß ich,
das nennt sich SELBSTACHTUNG Als ich mich wirklich selbst wirklich
zu lieben begann, konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz
und Leid nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit
zu leben. Heute weiß ich, das nennt man AUTHENTISCH-SEIN Als
ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden,
wie sehr es jemanden beschämt, ihm meine Wünsche aufzuzwingen,
obwohl ich wusste, dass weder die Zeit reif, noch der Mensch dazu
bereit war, auch wenn ich selbst dieser Mensch war. Heute weiß
ich, das nennt man SELBSTACHTUNG Als ich mich wirklich selbst zu
lieben begann, habe ich aufgehört mich nach einem anderen Leben
zu sehnen, und konnte sehen, dass alles um mich herum eine
Aufforderung zum Wachsen war. Heute weiß ich, das nennt man
REIFE Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich
aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben und ich habe
aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu
entwerfen. Heute mache ich nur das, was Spaß und Freude bereitet,
was ich liebe und mein Herz zum Lachen bringt, auf meine eigene
Art und Weise und in meinem eigenen Tempo. Heute weiß ich, das
nennt man EHRLICHKEIT Als ich mich wirklich selbst zu lieben
begann, habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für
mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von
allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir
selbst. Anfangs nannte ich das GESUNDEN EGOISMUS, aber heute
weiß ich, das ist SELBSTLIEBE Als ich mich wirklich selbst zu
lieben begann, habe ich aufgehört, immer recht haben zu
wollen, so habe ich mich weniger geirrt. Heute habe ich
erkannt, das nennt man EINFACH-SEIN Als ich mich wirklich selbst
zu lieben begann, habe ich mich geweigert, weiter in der
Vergangenheit zu leben und mich um meine Zukunft zu sorgen, jetzt
lebe ich nur mehr in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet. So
lebe ich heute jeden Tag und nenne es VOLLKOMMENHEIT Als ich mich
wirklich selbst zu lieben begann, da erkannte ich, dass mich mein
Denken armselig und krank machen kann, als ich jedoch meine
Herzenskräfte anforderte, bekam der Verstand einen wichtigen
Partner, diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT Wir
brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und
Problemen mit uns selbst und anderen fürchten, denn sogar Sterne
knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten. Heute
weiß ich, DAS IST das Leben!
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Ein König hatte
zwei Söhne. Als er alt wurde, wollte er einen der beiden zu seinem
Thronfolger berufen. Er versammelte die Weisen seines Landes und rief
die Söhne herbei. Er gab jedem der Beiden 5 Silberlinge und sagte:
"Ihr sollt mit diesem Geld die Halle in unserem Schloss bis zum
Abend füllen. Womit Ihr das macht, ist Eure Sache." Die
Ratgeber des Königs murmelten: "Das ist eine gute Aufgabe!" Der
älteste Sohn ging davon und kam an einem Feld vorbei, wo die
Arbeiter Zuckerrohr ernteten und in einer Mühle auspressten. Das
übrige Zuckerrohr lag nutzlos umher. Er dachte sich: "Das ist
eine gute Gelegenheit, mit diesem Zeug die Halle meines Vaters zu
füllen."
Schnell wurde er sich mit dem Vorarbeiter
handelseinig. Bis zum späten Nachmittag schafften sie das
ausgedörrte Zuckerrohr in die Halle. Als sie gefüllt war, ging er
zu seinem Vater, zeigte ihm die gefüllte Halle und sagte: "Ich
habe Deine Aufgabe erfüllt. Auf meinen Bruder brauchst Du nicht mehr
zu warten." Der Vater erwiderte: "Es ist noch nicht Abend.
Ich werde auf ihn warten." Bald darauf kam auch der jüngere
Sohn. Er bat darum, das Zuckerrohr wieder aus der Halle zu entfernen.
So geschah es. Dann stellte er mitten in die Halle eine grosse Kerze
und zündete sie an. Ihr Schein füllte die Halle bis in die letzte
Ecke hinein.
Der Vater sagte: "Du sollst mein Thronfolger
sein. Dein Bruder hat 5 Silberstücke ausgegeben, um die Halle mit
nutzlosem Zeug zu füllen. Du hast nicht einmal ein einziges
Silberstück gebraucht und hast doch die ganze Halle mit Licht
erfüllt. Du hast sie mit dem gefüllt, was der Mensch braucht."
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In einem fernen Land litten die Menschen von Geburt an unter
schrecklichen Kopfschmerzen, die alle schlecht gelaunt machten und
enorme Konzentrationsschwächen mit sich brachten. Dadurch bedingt
wurden immer wieder Fehler gemacht, sowohl in der Wissenschaft als
auch in der Politik, in der Erziehung und in allen Bereichen des
Lebens. Eines Tages erfand ein Arzt ein ganz neues Heilmittel: Es war
ein bitter schmeckendes Getränk, das man anfangs in einer großen
Dosis und danach immer wieder regelmäßig in kleineren Dosen zu sich
nehmen musste. Damit es auch richtig wirkte, musste man allerdings
auf bestimmte andere Speisen und Getränke verzichten und die
Lebensgewohnheiten entsprechend umstellen. Als die ersten Menschen
dieses Mittel ausprobiert hatten, wurden die meisten von ihnen
schlagartig von den Kopfschmerzen befreit, bei anderen trat eine
allmähliche spürbare Besserung auf. Immer mehr wollten dieses
Mittel in Anspruch nehmen, schließlich wurde es sogar vom
Landesherrn empfohlen und die Verbreitung unterstützt. Die durch die
Kopfschmerzen bedingten Fehler wurden seltener im Land, alle Welt
staunte über das Aufblühen der Kultur.
So vergingen Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte. Eine ganze
Ärzteschaft bemühte sich, das Heilmittel bekannt und attraktiv zu
machen. Schon kurz nach der Geburt wurde den Kindern das Getränk
gegeben, und man bemühte sich, den größer gewordenen Kindern das
regelmäßige Einnehmen des Heilmittels mit allen möglichen
zusätzlichen Geschenken schmackhaft zu machen. Nach einiger Zeit
standen die Feste, die man darum feierte, so sehr im Mittelpunkt, daß
man allmählich vergaß, wogegen das Mittel eigentlich dienen sollte.
Dummerweise stellten sich daraufhin bei mehreren Menschen wieder
Kopfschmerzen ein, bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Man
dachte sich nicht viel dabei, und die Ärzte fanden allerlei Gründe
dafür; doch diejenigen, die darauf hinwiesen, dass die Kopfschmerzen
vielleicht daher rührten, dass man sich nicht mehr genau an die
Gebrauchsanweisung des Mittels hielt und damit unverträgliche
Lebensgewohnheiten wieder mehr und mehr aufleben ließ, konnten sich
mit ihrer Meinung nicht durchsetzen. Manche Ärzte glaubten selbst
nicht mehr an die Wirkung des Medikaments; sie hatten selbst mit
starken Kopfschmerzen zu kämpfen, aber sie trösteten sich damit,
daß sie als Kapazitäten galten auf dem Gebiet der Werbung für das
Mittel.
Es soll sogar Gegenden gegeben haben, wo man das Medikament nur
noch wegen der damit verbundenen Feiern den Kindern im entsprechenden
Alter verabreichte; ansonsten waren es nur wenige Menschen, die
regelmäßig und streng nach Gebrauchsanweisung von dem Getränk
nahmen. Dass sie keine Kopfschmerzen hatten, nahm man ihnen nicht ab,
weil mittlerweile wieder jeder über die Kopfschmerzen klagte - wenn
auch nicht alle in gleichem Maße -, und man sich nicht mehr
vorstellen konnte, dass man davon ganz frei sein könnte. Man kannte
zwar die alten Berichte über die unglaublichen Wirkungen dieses
Mittels, aber die in kritischer Medizingeschichte geschulten Ärzte
konnten diese Erzählungen allesamt ins Reich der Legende verweisen.
So begannen die Bürger dieses Landes, sich nach anderen
Kopfschmerzmitteln umzuschauen. Jede noch so verrückte Idee wurde
begierig ausprobiert, doch nach vielen gescheiterten Experimenten
stellte sich allgemeine Hoffnungslosigkeit ein...
Freilich gab es auch immer wieder Menschen, die die Heilkraft des
Getränks wiederentdeckten; ob sie ihre Entdeckung wohl glaubhaft
machen konnten?
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Es
gibt eine alte Geschichte von einem König, der sich nach der Sitte
der Zeit einen Hofnarren hielt. Diese Narren hatten das Recht, den
Königen und Fürsten die Wahrheit zu sagen, auch wenn sie bitter
war. War sie zu bitter, dann hieß es einfach: "Er ist halt ein
Narr!" Eines Tages schenkte der König dem Narren
einen silbernen Narrenstab mit goldenen Glöckchen daran und sagte:
"Du bist wirklich der größte Narr, den es gibt. Dafür
bekommst Du diesen wertvollen Stab als Auszeichnung für Dein Können
und Zeichen meiner Wertschätzung. Du darfst den Stab niemals
verkaufen und auch nicht verschenken. Aber solltest Du einmal einem
Menschen begegnen, der noch närrischer ist als du, dann gib diesem
den silbernen Stab!" Jahrelang trug nun der Narr
diesen Stab bis zu dem Tag, an dem er erfuhr: "Der König liegt
im Sterben." Da hüpfte er in das Krankenzimmer und sagte:
"König ich höre, du willst eine große Reise antreten."
"Ich will nicht" erwiderte der König, "ich muss!"
"Oh, Du musst?! Gibt es also doch eine Macht, die noch über den
Großen dieser Erde steht. Nun wohl! Aber Du wirst sicher bald
zurückkommen?" "Nein!" Schluchzte der König
"von dem Land, in das ich reise, kehrt man nicht mehr zurück."
"Nun, nun", meinte der Narr begütigend, "gewiss
hast Du die Reise seit langem vorbereitet. Ich denke, Du hast dafür
gesorgt, dass Du in dem Land, von dem man nicht zurückkommt,
königlich aufgenommen wirst." Der König schüttelte
traurig den Kopf: "Das habe ich versäumt. Ich hatte nie Zeit,
diese Reise vorzubereiten." "Oh, dann hast Du
sicher nicht gewusst, dass Du diese Reise einmal antreten musst."
"Gewusst habe ich es schon. Aber wie gesagt keine Zeit, mich
um eine rechte Vorbereitung zu kümmern." Da legte der
Narr leise seinen Stab auf das Bett des Königs und sagte: "Du
hast mir befohlen, diesen Stab weiterzugeben an den, der noch
närrischer ist als ich. König nimm den Stab! Du hast gewusst, dass
Du in die Ewigkeit musst und dass man da nicht zurückkommt. Und doch
hast Du nicht dafür gesorgt, dass Dir die ewigen Türen geöffnet
werden. König, Du bist der größte Narr!"
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Beide haben sich mit gegenseitiger Hilfe hoffnungslos verfahren!
Und nun ist es auch noch Abend geworden;
die Dunkelheit verhindert eventuelle Orientierungen.
Sie irren mit ihrem Auto umher
- mit Ziel aber ohne Plan und ohne Navi!
Schließlich halten sie in einem kleinen Dorf,
neben der angeleuchteten Kapelle.
Grad in diesem Augenblick verlässt eine Person das Gotteshaus.
Beide sind erleichtert;
die Seitenscheibe wird herunter gelassen.
"Hallo!!! - Wo sind wir hier?!"
ruft der eine der beiden dieser Person zu.
Der Mann schaut die beiden erkennbar nachdenklich an
- antwortet aber zunächst nicht.
Erst als die beiden Anstalten machen,
ihre Fahrt mit einem enttäuschten Blick fortsetzen,
kommt doch noch eine Antwort:
"Sie befinden sich in einem Auto!"
"So ein Blödmann"
sagte darauf einer der beiden zum anderen;
und bevor die Wut in ihm richtig aufkochen kann,
gibt der Andere Gas und fährt ab. -
"Nein, nein", erwidert ganz schnell und kurz der Andere;
"das war bestimmt der Pfarrer.
Der hatte gar nicht damit gerechnet,
dass er es jemals erleben würde,
dass ihn jemand fragt.
Darum musste er furchtbar lange
über die Antwort nachdenken.
Schließlich war seine Antwort absolut richtig -
aber für das praktische Leben völlig unbrauchbar!"
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Ein Mann radelt zur Grenze. Auf den Gepäckträger
des Fahrrads hat er einen Sack festgezurrt, in dem sich Sägespäne
befinden. Der Grenzbeamte betastet den Sack, kann aber nichts
Verdächtiges finden und lässt ihn passieren.
In den nächsten Wochen kommt der Mann öfters mit
einem Sack Sägespäne auf dem Gepäckträger zur Grenze, worauf sich
der Grenzer keinen Reim machen kann. Immer mehr ist er überzeugt
davon, dass der Mann etwas schmuggelt. Er beschränkt sich nicht mehr
auf das Betasten, sondern lässt den Sack durchleuchten, ausleeren,
lässt Spürhunde aktiv werden, lässt Proben davon chemisch
untersuchen. Nichts. Nichts als Sägespäne.
Was hat der Mann geschmuggelt? 
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Dass die Vögel der Sorge
und des Kummers über deinem Haupte fliegen,
kannst du nicht ändern,
aber dass sie Nester in Deinem Haar bauen,
das kannst du verhindern
(aus China)
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Wirkliche Furchtlosigkeit erwächst
aus der Zartheit,
aus der Bereitschaft,
dein verwundbares, wunderbares Herz
von der Welt berühren zu lassen.
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Die wahre Entdeckungsreise besteht nicht darin,
dass man neue Landschaften sieht,
sondern dass man mit neuen Augen sieht.
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Das Gestern ist nur ein Traum, das Morgen nur eine Vision.
Aber das Heute, richtig gelebt,
macht das Gestern zu einem Traum
voller Glück und jedes Morgen zu einer Vision der Hoffnung.
Daher achte gut auf diesen Tag.
(aus dem Sanskrit)
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Unsere Gedanken haben eine ungeheure Kraft.
Es ist in unsere
Entscheidung gelegt,
diese Macht zu unserem Nutzen oder Schaden
einzusetzen.
Mit der Kraft der Gedanken bestimmen wir nicht nur über Gesundheit
und Krankheit,
sondern unsere Gedanken sind unser Schicksal.
Das ist
eine Gesetzmäßigkeit, der sich keiner entziehen kann;
aber
gleichzeitig eine wunderbare Chance.
(William James 1842 - 1910)
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Dem Dompteur gelingt es, einen Elefanten mit einem ganz einfachen Trick zu beherrschen:
Er bindet das Elefantenkind mit einem Fuß an einen großen Baumstamm.
So sehr es sich auch wehrt, es kann sich nicht befreien.
Ganz allmähich gewöhnt es sich daran,
dass der Baumstamm stärker ist als es selbst.
Wenn der Elefant erwachsen ist und ungeheure Kräfte besitzt,
braucht man nur eine Schnur an
seinem Bein zu befestigen und ihn an einen Zweig anzubinden
und er wird nicht versuchen, sich zu befreien.
Denn er erinnert sich daran,
dass er diesen Versuch unzählige Male
vergebens unternommen hat.
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Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt die Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
(Erich Fried)
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Vier blinde Männer werden zu einem Elefanten geführt und gefragt:
"Was ist das?"
Die Blinden tasten. Der erste, den Rüssel fühlend, sagt: "Ein Rohr."
der Zweite, die Flanke fühlend: "Eine Wand."
Der Dritte, der auf der Höhe des Schwanzes steht: "Eine Peitsche."
Der Vierte, der ein Bein abgetastet hatte: "Ein Baum."
(aus Indien)
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Die Hummel wiegt 4,8 g.
Sie hat eine Flügelfläche von 1,45 cm2 bei einem Flächenwinkel von 6°.
Nach den Gesetzen der Aerodynamik kann die Hummel nicht fliegen.
Aber die Hummel weiß das nicht.
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Einmal brachte eine Mutter ihren kleinen Sohn zum Rabbi.
Da fragte der Rabbi den Jungen:
"Ich gebe dir einen Gulden, wenn du mir sagst, wo Gott wohnt."
Aber der Bub war weiser:
'Und ich gebe dir zwei Gulden,
wenn du mir sagen kannst, wo er nicht wohnt.'
(Martin Buber)
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